Das Verfahren


Was brauchen Menschen um gesund zu bleiben?

"Eine tragfähige Beziehung und empathisches Verständnis für erlebtes Leid, konkrete Hilfe in Problemlagen, Einsicht in die gesellschaftlichen Bedingungsgefüge der Biographie, des aktualen Lebensentwurfes und der Zukunftsentwürfe, Bewusstheit für den eigenen Leib (das ist der erlebte Körper) sowie Räume für emotionalen Ausdruck und soziales Miteinander, das ist es, was unsere Patientinnen und Patienten brauchen, um gesund zu werden. Und das ist es, was Menschen brauchen, um gesund zu bleiben, und was Psychotherapie bereitstellen muss, um wirksam zu sein.“*

Das ist die Richtung, die wir in der Praxis der Integrativen Therapie eingeschlagen haben.  Dabei werden vielfältige, kreative Methoden und Medien eingesetzt sowie auf die Menschen zugepasste «Wege der Heilung und Förderung» beschritten.*

So wurden auf der Basis des Integrativen Verfahrens diverse spezifische und eigenständige Methoden entwickelt: Kunsttherapie, Bewegungstherapie, Tanztherapie, Musiktherapie, Poesietherapie, Wald- und Naturtherapie, Gesundheitsberatung, sowie Integrative Ansätze in Pädagogik, (Organisations-)Beratung  und Supervision.

Sie stellen einen Fundus spezifischer Wirk- und Heilfaktoren zur Verfügung, mit welchen der Vielfalt menschlicher Bedürfnisse und der Unterschiedlichkeit ihrer Ressourcen und Probleme gerecht zu werden versucht wird.

Ein besonderes Anliegen ist uns dabei das Engagement für Patient*innen. Sie sind am Therapiegeschehen partnerschaftlich beteiligt, damit die Wirk- und Heilfaktoren gezielt und personalisiert eingesetzt werden und damit Risiken und Nebenwirkungen durch Therapie vermieden werden können.**

(* Petzold 1993a; Petzold 2006n; **Märtens, Petzold 2002; Petzold 2007e).

 

Die Methoden der Integrativen Therapie

Vielfältige, spezifische Heil- und Wirkfaktoren für die vielfältigen Bedürfnisse der Menschen.

 

Im Integrativen Ansatz wird Therapie verstanden

als klinisches, kuratives und palliatives Handeln  – in ambulanten und stationären klinischen und rehabilitativen Settings,

als Salutogenese-orientierte, gesundheitsfördernde Arbeit – z.B. für Prävention und den Aufbau eines gesundheitsaktiven Lebensstils,

als Weg der Persönlichkeitsentwicklung – z.B. durch Förderung von Bewusstheit, Kompetenzerleben, Selbstwirksamkeit, persönlicher Souveränität im privaten und professionellen Bereich – verstanden als Verfügungsgewalt des Menschen über sich selbst und über von ihm selbst bestimmte Freiräume, Spielräume, Handlungsräume,

als Möglichkeit der Kulturarbeit und Kulturkritik – durch Förderung gesellschafts- und gesundheitspolitischen Bewusstseins, Engagement für soziale Gerechtigkeit, Gesundheitskultur, Menschen- und Patientenrechte, humane Lebensbedingungen und „just therapy”.

(Auszug aus dem Curriculum Integrative Psychotherapie SEAG)